Beispiele für Knopfmaterialien
Glasknopf
Der Glasknopf ist ein Produkt das Natur verkörpert. Er wird aus Kieselerde, Pottasche, Quarzsand und Soda hergestellt. Diese Rohstoffe müssen gemahlen, vermengt und im Anschluss bei 1400 Grad geschmolzen werden. Dabei entstehen gezogene oder gegossene Glasstangen. Ab sofort ist das entstandene Glas zur Knopfverarbeitung fertig. Um der Stange eine Form, Gravur und Muster geben zu können, muss es bei 1000 Grad zähflüssig gemacht werden. Die zähflüssige Masse wird anschließend in Stahlformen gepresst und mit Hilfe einer Werkzeugzange in die gewünschte Form gebracht und mit einer Musterung oder Gravur versehen. Damit der Knopf seine Form beibehalten kann, wird er aus der Stahlform genommen und zum Abkühlen in einen Tiegel gelegt. Die anschließenden Wasser- oder Salzsäurebäder verleihen dem Knopf einen schönen Glanz.
Der fertiggestellte Glasknopf kommt in Kristall, mit gravierter Oberfläche, farbig bemalt, glatt oder geschliffen in den Handel. Die Oberflächendekoration des Knopfes hat eine besondere Bedeutung, da die Glasfarbe bereits im Basismaterial festgelegt wurde. Der Glasknopf gibt in Verbindung mit Metall ein sehr harmonisches Bild. Des Weiteren gibt es Glasknöpfe die aus Bleiglas gegossen wurden. Diese fallen durch ein besonders feuriges Erscheinungsbild auf und sind allgemein als Straßknopf bekannt. Kombiniert mit den entsprechenden Accessoires kann er verspielt, streng, klassisch aber auch edel eingesetzt werden. Der Glasknopf ist außergewöhnlich vielseitig einsetzbar, dies verleiht ihm einen besonderen Reiz.
Holzknopf
Der Holzknopf wird auch als echter Holzknopf und Edelholzknopf bezeichnet. Zur Herstellung dieses Knopfes werden Edelhölzer wie Buche, Clive, Ebenholz, Eiche, Esche, Kirsche, Mahagoni, Nuss, Palisander, Partridge, Rotbuche, Rüster, Weißbuche, Zebrano und Zwetsche verarbeitet. Aber auch einheimische Hölzer wie Ahorn, Birke und der Nussbaum werden zur Produktion von Knöpfen verwendet. Um aus dem Baumstamm oder dem Holzbrett ein Knopf erstellen zu können, muss das Holz spanabhebend bearbeitbar sein. Das Material muss gedreht, gefärbt, gefräst, gelocht, gesägt, gepresst und poliert werden können ohne dabei abzusplittern. Bei der Herstellung von ein Kilo Knöpfen werden ca. zwei Kilo Holz benötigt. Hierbei wird die natürliche Maserung der Hölzer meistens zur Geltung gebracht.Sehr gut kommen Holzknöpfe in Ihrer Naturfarbe zur Geltung. Damit die Oberfläche auch über einen längeren Zeitraum geschützt ist, wird sie mit einem Lack überzogen. Holzknöpfe können aber auch mit pflanzlichen oder chemischen Farbstoffen gefärbt und mit dem Spritzlackierverfahren behandelt werden.
Bei der Wäsche von Holzknöpfen muss einiges bedacht werden, wenn dieser nicht den Glanz verlieren soll. Wird der Knopf chemisch oder von einer Waschmaschine gereinigt muss man damit rechnen, dass die Lackschutzschicht abplatzt und der Knopf ausgelaugt und faserig wirkt. Aus diesem Grund ist es ratsam den Knopf mit einer silberglänzenden Aluminiumfolie zu umwickeln oder in vor der Wäsche vom Kleidungsstück abzunehmen. Häufig findet man dieses elegante Naturprodukt an Kostümen und Trachten.
Hornknopf
Der Hornknopf wird auch als echter Büffelhornknopf oder Büffelhornknopf bezeichnet. Durch Hornknöpfe werden Klassik und Eleganz in der Mode harmonisch vereint. Ein besonders wertvolles Material stammt aus der massiven Spitze des Büffelhorns. Die Hornspitze zeichnet sich durch Ihre besonders natürlich schöne Maserung aus. Des Weiteren fasziniert sie mit ihrem ständigen Glanz und einer gewissen Wärmeausstrahlung. Bevorzugterweise wird es heutzutage aus Indien importiert.
Auf Grund der Länge des Büffelhorns, es kann bis zu einem halben Meter lang werden, wird auch die geringere Qualität aus dem hohlen Teil des Horns verarbeitet. Um ein Kilo Knöpfe herstellen zu können benötigt man ungefähr 3 Kilo des Rohstoffes. Das Büffelhorn ist ein widerstandsfähiger, polierbarer Werkstoff. Es lässt sich gut bohren, fräsen, drehen, sägen und pressen. Es können auch Rinder-, Schaf- und Ziegenhörner als Hauptmaterial eingesetzt werden, allerdings erreichen diese Knöpfe nicht die gleiche Qualität wie die aus Büffelhorn produzierten Knöpfe. Ihnen fehlt die unvergleichbare Maserung des Büffelhorns, die jeden Knopf zu einzigartig macht.
Die bei der Herstellung entstehenden Horn- und Klauenreste werden für preiswerte Büffelhornknöpfe zu einem Pulver gemahlen, geschmolzen und in Knopfform gepresst. Diese billigeren Hornknöpfe erhalten durch Beizen und Färben ein büffelhornähnliches Aussehen. In der Festigkeit steht diese Variante dem originalen Büffelhornknopf um einiges nach. Der echte Büffelhornknopf stammt aus der Hornspitze. Er ist sportlich und elegant. In der Trachtenmode ist er ein beliebtes Schmuckwerk.
Kunsthornknopf
Kunsthornknöpfe sind auch bekannt als Galalithknopf oder Kaseinknopf. Für die Herstellung von Kunsthornknöpfen benötigt man Labkasein. Dieses wird aus Magermilch gewonnen. Man benötigt etwa 10.000 Liter Vollmilch um 8.000 Liter Magermilch herstellen zu können. Hieraus erhält man dann ca. 300 Kilogramm Kasein. Kasein zählt als halbsynthetischer Kunststoff zu den Duroplasten. Geliefert bekommt man es in Stangen oder Platten. Das Kunsthorn kann leicht spanend bearbeitet werden. Hierzu muss es abgedreht, gebohrt, gefräst und gesägt werden. Dieser Knopf kann durch Einfärben jede gewünschte Farbe erhalten, wobei die Struktur kein Schaden nimmt und gut sichtbar bleibt. Dank eines sekundenschnellen chemischen Poliersystems haben Kunsthornknöpfe eine kurze Lieferzeit. Um ein Kilo Knopfe fertigen zu können, benötigt man bis zu zwei Kilo Rohstoff.
Lederknopf
Der Lederknopf wird erstaunlicherweise im Vergleich zu anderen Knöpfen noch nicht lange hergestellt. Bei der Produktion des Lederknopfes werden hauptsächlich Restbestände eingesetzt. Der Lederknopf ist vielseitig einsetzbar wie kaum ein anderes Material. Er verleiht jedem Kleidungsstück ob Blazer, Mantel oder Anzug eine sportliche Nuance. Um den Countrylook perfekt zu unterstreichen, wird der geflochtene Lederknopf verwendet.
Lochknopf
Den Lochknopf gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Die meisten Lochknöpfe sind scheibenförmig und zwei- oder vierlöchrig. Es gibt sie mit und ohne Zierrand, in sämtlichen Materialien und Farben. Der Knopf wird durch die Löcher hindurch an das Material genäht. Dieses kann händisch durchgeführt werden, aber auch die maschinelle Anbringung dieses Knopfes ist leicht gemacht. Er wird gerne an Hemden und Blusen verwendet. Soll der Knopf für dickere Stoffe verwendet werden, so muss vorab unter dem Knopf für das Knofploch Platz geschaffen werden. Dies macht man wie folgt: Der Knopf wird zunächst mit überlangenen Schlingen angenäht und diese dann mehrfach mit dem Nähfaden umwickelt.
Perlmuttknopf
Der Perlmuttknopf wird auch als echter Perlmutterknopf und Perlmutterknopf bezeichnet. Bei der Herstellung dieses Knopfes werden Perlmutterschalen und Meerschneckengehäuse verwendet. Perlmutt ist eines der wichtigsten naturgewachsenen Knopfmaterialien in der heutigen Zeit. Bei der Verarbeitung wird zwischen Schnecken, Meer- und Süßwassermuscheln unterschieden. Das schönste und ergiebigste Material für die Herstellung von Knöpfen sind von den Meermuscheln zum Beispiel die Iris aus japanischen Gewässern, die Makassar aus Indonesien und die Tahiti aus dem Stillen Ozean.
Bei der Verwendung von Süßwassermuscheln wird gerne auf die Mississippi-Muschel zurückgegriffen. Diese wurde nach Ihrem Fundort benannt und ist für die Knopfherstellung am besten geeignet. Sie wird in Amerika extra für die Knopffabrikation gezüchtet. Einheimische Muscheln, wie zum Beispiel die Miesmuschel taugen nur zu billigerer und nicht so wertigerer Ware. Bei den Schnecken werden vorzugsweise die äußert effektvollen Burgos verwendet. Bevor das Perlmutt zum Knopf wird, muss es erst durch Arbeitsgänge, die mit dem Abnehmen von Spanen zu tun haben, wie drehen, fräsen, bohren, Gewindeschneiden, schleifen bearbeitet werden. Insgesamt sind heute ungefähr 28 verschiedene Muschel- und Schneckenarten, die für die Knopfherstellung geeignet sind, bekannt.
Der Perlmuttknopf ist neben seiner besonderen Ausdruckskraft und seinem elegantem Schein auch noch unverwüstlich und kann als Naturprodukt sogar Jahrhunderte überstehen.
Steinnussknopf
Steinnussknöpfe werden aus dem Samen der südamerikanischen Steinnusspalme hergestellt. Die weiblichen Pflanzen produzieren jährlich etwa 20 kopfgroße, krustige Fruchtballen. Diese sind in kleine Kammern gegliedert und enthalten jeweils bis zu 80 Nüsse. Die Nüsse sind von außen ledrig und von innen weiß marmoriert. Sie können eine Größe von bis zu einem Hühnerei haben und sehen Kastanienähnlich aus.
Nach der Trocknung erscheint unter der braunschwarzen Außenhaut ein elfenbeinfarbenes Material. Erst jetzt lässt sie sich drechseln, einfärben, fräsen, polieren, pressen, schnitzen, sägen und ist zur Verarbeitung bereit. Sie werden in kleine Scheiben geschnitten und dann spanabhebend verarbeitet. Der Steinnussknopf nimmt Farbe sehr leicht auf und lässt sich problemlos auf Hochglanz bringen. Durch einen Spritzvorgang mit Hilfe von einer Schablone kann man Marmorierungseffekte erzielen. Für ein Kilo Knöpfe benötigt man bis zu drei Kilo Rohstoff.
Der Steinnussknopf ist sehr robust. Er übersteht jede normale Kleiderreinigung ohne Schaden, auch die Berührung eines heißen Bügeleisens hält er aus. Seine natürliche Oberflächenstruktur und das ihm gerne gegebene Marmorierungsmuster macht den Steinnussknopf zu einem Unikat. Besonders gut er sich an Mänteln oder Blazern.